Wasserreinigung

Mein Hauptziel im Frühling 2019 war es, für den campus vivante, den Sandfilter für die Wasserreinigung fertigzustellen. Dies war ein Projekt, das ich schon 2017 in Angriff nahm, damals wurden bereits alle Leitungen gelegt, ein Trockenbach, Teich, Sickergraben, Vorfilter und Kontrollschacht gebaut. Das Grauwasser (ohne Toilette) gelangte also bereits in den Garten, wo es Bäumen zu gute kam, es fehlte aber noch die Bakterielle Reinigung, die im Sandfilter statt findet. Dies war eine grosse Herausforderung, denn alle Wege waren abgeschnitten und der Sand musste über mehrere Treppen und Umwege zu seinem Ziel gelangen. Auch die Qualität des Sandes war nicht ausreichend, der Sand hatte zu viel Feinanteil und hätte in diesem Zustand den Filter Verstopft. Desswegen wurde der ganze Sand zuerst zum trocknen ausgelegt, damit man ihn siben konnte, dann gesibt und eingefüllt. darum brauchten wir die doppelte Menge Sand. Der Feinanteil wurde hinterfüllt, dass die Folie keine Druckstellen erleidet. Pro Tag schafften wir 5-10cm, der Sandfilter ist nun 60cm dick und dazu kommen noch Isolations,Drainage und-Reserveschichten aus Kies und Split, die auch noch mal je 20cm ausmachen. Ein grosses Projekt unter solchen Umständen, aber nun ist es abgeschlossen und FUNKTIONIERT :-) Das gereinigte Wasser kommt nun zuerst den Hühnern zu Gute und anschliesend dem Garten und den Bäumen. In Trockengebieten sind solche Strategien undenkbar wichtig, dazu gehört auch das Sammeln von Regenwasser! Denn dieses Wasser ist gratis und beeinträchtigen den Grundwasserspigel nicht! Wenn alle Menschen aufs Grundwasser zugreiffen und niemand etwas unternimmt um diesen wieder aufzufüllen, dann ist das Grundwasser für uns bald Vergangenheit, und neue Strategien sind gefragt. In den letzten 15 Jahren ist in Marrakech der Grundwasserspiegel mehr als 50m gesunken, auf etwa 120m tiefe und reden wir erst gar nicht vom Süden des Landes. Und das betrifft auch uns, zumindest die die sich nicht lokal und saisonal ernähren. Ein Grossteil unseres Gemüses und unserer Nahrung kommt aus Gebieten, die mit der Trockenheit zu kämpfen haben und durch den Kauf solcher Produkte stärken wir den Wasserverbrauch dieser Landwirtschaft. 

Bei meinem nächsten Aufenthalt in Marokko kümmere ich mich um ein vollumfängliches Wassermanagement, das den Ganzen Campus wasserautark machen soll.